'781' alias '003' im Rondell vor der 3. LVD in Trollenhagen.
Rainer Graul, der selber viele Flugstunden auf MiG-17 und MiG-21 flog, transportiert hier "781" vom Rande des Parkplatzes zur Restaurierung in der Halle 36.
Der Transport hat Rainer sichtlich Freude gemacht - flog "781" doch wieder, wenngleich auch nur in sehr niedriger Höhe!!!
Unmittelbar nach dem Transport durch die Kaserne und nun in der Halle 36, der ehemaligen KRS, - man sieht "781" die Zeit an, die sie an der "frischen Luft" verbrachte. Ob ich damals (rechts in Flecktarn), mit dem Teileinheitsführer von Cross-Servicing auf der Tragfläche sitzend, schon ahnte was da für eine Arbeit auf uns zukommen würde???
Korrosionsschäden an vielen Ecken und Kanten - hier war das Know-How von echten Experten gefragt.
Hier einige Eindrücke von ihrem Zustand - da kam viel Arbeit auf uns zu!
Zunächst ging es ans beschädigungsfreie Entlacken - da wir über keine Anlage zum Strahlen verfügten wurde viele Wochen abgebeizt!! So wurde die Maschine gleich ganz nebenbei von Grund auf gereinigt. Ein weiterer Vorteil: man lernt die Maschine und jedes Niet persönlich kennen und verstehen.
Auch der Spaß kam nicht zu kurz: '781' kurz vor dem Abheben....der Feuerlöscher ist auch schon in Position.
Reinhard Wodrig bei einer seiner Lieblingsbeschäftigungen: Metalarbeiten an einer MiG!!! Was gibt es schöneres??? Hier ist ein echter Profi am Werk, hat er doch genau hier, in der ehemaligen "KRS-Halle" des JG-2, viele Jahre gedient und Beschädigungen "aller Art" behoben.
Hier der Bereich der rechten Höhenruderflosse. Gut zu erkennen ist der gerade eingesetzte Blechstreifen der, profihaft, in Bearbeitung ist.
Eine große Anzahl Stunden verschlang das Beheben von Korrosionsschäden aller Art. Nachdem "Ali" die total vom Rost zerfressenen Endleisten in den Rudern und Tragfächenenden erneuert hatte (aus jeweils einem Stück gesägt, exakt angepasst, geschliffen, dann vorgebohrt, grundiert und eingenietet), bin ich nun mit einem Metallhobel beim Fasen der Hinterkanten.
Das Öffnen des Kabinendaches kostete uns sehr viel Nerven und Zeit. Alles war starker Korrosion unterzogen und wir mußten viele Tricks anwenden bis sich die Haube wieder bewegte..... Als sie aufging schlug uns ein "herrlicher" Geruch entgegen, ein Gemisch aus alten Lacken, Kunststoffen, Ölen und Fetten sowie von alten Geweberesten - das muß man gerochen haben - oder auch nicht!!!!
Ein kleiner Einblick in die Kabine: hier sollten und werden noch viele Arbeitsstunden reinfließen - bis das wieder "tüvig" ist.
Nach dem Abbeizen und Reinigen sahen wir die ersten Spuren ihrer Vergangenheit: Die größten Zahlen sind '781' dann erkennt man beim genauen Betrachten die '003' mit der sie vor dem Stab der 3. LVD in Trollenhagen stand. Kopfschmerzen macht mir bis heute die "001" - darüber habe ich bis heute keinerlei Informationen erhalten...
001 - Wieso, Weshalb, Warum???
Selterner Einblick in eine MiG-17F: Ohne Triebwerk ist der Blick frei bis zum Cockpitbereich, gut zu erkennen ist, dass sich der zweitelige Lufteinlaß nochmals vor dem WK-1F teilt und dann erst die Luft ins Triebwerk strömt. Die Kräfte die über die Hauptholme durch die Zelle fließen müssen ja irgendwo aufgenommen werden. An der hier sichtbaren Rückwand des Cockpits wurde ich fündig: dort saß ein Typenschild mit ihren Herstellerdaten und weitere Teile waren, wie allgemein üblich, sowohl mit ihrer taktischen Nummer "781" als auch mit ihrer Werknummer "1C07-15" beschriftet. Damals wurde uns die ursprüngliche Identität der Maschine endlich bewußt.
Bedingt durch Übungen und einer Hallen-Restaurierung, haben wir "781" eine Zeit lang ins "Zwischenlager" gebracht - dann wurde die Idee geboren sie mit den anderen beiden in Trollenhagen verbliebenen MiGs vor dem gerade in Bau befindlichen Kontrollturm aufzustellen (Wir kontrollierten den Flugverkehr in Trollenhagen zu diesem Zeitpunkt immer noch aus der "Gedeckten Flugleitung" - also der "GDFL" - die damals die letzte ihrer Art in der Bundeswehr gewesen ist). Dann ging es mit Schwung an den drei MiGs weiter - nun auch dabei die MiG-21PF "825" und die MiG-23ML "554".
Noch nicht auf ihren Sockeln, aber schon einmal grob platziert - die drei MiGs vor dem damals nagelneuen Kontrollturm in Trollenhagen. Leider sollte er und der Fliegerhorst nur noch wenige Jahre dienen .......
MiG-23ML '554' dient mittlerweile auf dem Truppenübungsplatz Lehnin in Brandenburg.
'781' im morgendlichen Nebel.
Im Vordergrund '825'.
Beide MiGs sind den Neubrandenburgern durch den Erwerb über die VEBEG erhalten geblieben.......
Kurze Zeit vor der militärischen Platzschließung in Trollenhagen habe ich noch dieses interessante Bild machen können...
'781' im Sunset in Trollenhagen.
Bei dickem Schnee im Winter ergab sich vom Kontrollturm diese Ansicht! COOL im wahrsten Sinne des Wortes!!
Aus der Vogelperspektive sind die berühmten Linien der 17 zu erkennen. Zu beachten ist der knuffige Schatten.
Bei den in Neubrandenburg-Trollenhagen durchgeführten Tac- und OpEvals kamen viele Gäste zu Besuch... hier ist es die F-4F "Phantom II" 37+77 des JG 71 "Richthofen.
"777" wird soeben von "781" genau ins Visier genommen - eigentlich keine gute Position für eine F-4!!!!!
Solange die MiGs noch nicht fest auf ihren Sockeln standen, erlaubten wir uns, sie gelegentlich für Veranstaltungen zu "verlegen".
Hier wird sie vom Personal der Teileinheiten Cross-Servicing und SonderKfz zur FNT GmbH geschleppt um dort im Static-Display an einem Flugtag teil zu nehmen.
Damals eine seltene Chance für die Flugplatzbesucher eine der alten MiGs aus nächster Nähe zu betrachten.
'781' im neuen Glanz!!
Viele hunderte Stunden und Schweiß stecken in der Restaurierung - Arbeit die man nur noch erahnen kann....
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