Aero L-39ZO (139)

Aero L-39ZO  (139)

Datenblatt

Taktische Nummer:  139

Werknummer:  ZD-731001

Erstflug:  

Indienststellung NVA:  xx.10.1977

Letzter Flug:  

Außerdienststellung:  

Flugzeit Zelle:  2801:xx h

Taktisches Kennzeichen Bw:  28 01

Besonderheit:  Die "139" war die Erste an die NVA ausgelieferte L-39ZO.

Verbände / Verbleib:  
FAG-25 "Leander Ratz", Bautzen, 26.10.1977 - 02.10.1990
HTI, Peenemünde, xx.xx.xxxx - xx.xx.xxxx
IVLN e.V., Neuenkirchen, xx.xx.xxxx - bis heute

Historie:
Seit einiger Zeit erweitert ein weiteres Schmuckstück unserer Ausstellung - eine L-39ZO.
Ab 1963 arbeitete der tschechische Flugzeughersteller „AERO Vodochody“ an einem Nachfolgemuster der erfolgreichen L-29 „DELFIN“. Die L-29 war der Standart-Jet-Trainer für viele Staaten innerhalb des Warschauer-Vertrages sowie Afrika und einigen Länder Asiens und Lateinamerikas. Die Erprobung der L-39, nach dem Erstflug am 04.11.1968, zog sich bis 1972 hin. Die Auslieferung der ersten Serienmaschinen erfolgte im Jahr 1974.
Im Jahr 1977 wurden durch die DDR 52 L-39ZO (Waffen-/Fortgeschrittenen-Trainer) sowie 2 L-39V (Zielschlepper für das Luftziel KT-04 in der ZDK-33 in Peenemünde) beschafft. Die L-39ZO ersetzte schrittweise, bis in das Jahr 1980, die L-29 in der Pilotenausbildung der Jagd-/Jagdbombenfliegerverbände der LSK/LV der NVA.
Neben der fliegerischen Ausbildung wurde die L-39ZO auch für das Training zur Bekämpfung von Bodenzielen eingesetzt. Die Waffenlast betrug 1.000kg. Neben Bomben von 50 bis 500kg, wurden auch UB-16-57-Raketenwerfer eingesetzt. Im Einsatzfall sollte die L-39ZO als leichtes Erdkampf-Flugzeug eingesetzt werden. Bis 1983 übte man sogar den Einsatz von Infrarot-Luft-Luft-Raketen R-3S. Des Weiteren konnten zwei 350-Liter-Zusatzbehälter an den Tragflächen angebracht werden.
Bis zur Auflösung der DDR-Luftstreitkräfte gingen nur zwei L-39 durch Absturz verloren – die taktischen Nummern 172 und 156 stürzten in der Nähe von Pasewalk und Anklam ab, ihre Besatzungen fanden dabei jeweils den Tod.
Die im „Interessenverein Luftfahrt Neuenkirchen e.V.“ ausgestellte „139“ ist (wie die Nummer wohl verrät) die erste an die NVA ausgelieferte L-39. Sie diente im Fliegerausbildungsgeschwader 25 (FAG-25) in Bautzen vom 26.10.1977 bis zur Außerdienststellung des Verbandes am 02.10.1990.
In das Arsenal der Bundesluftwaffe wurde die L-39 nicht übernommen, da zu dieser Zeit der Dassault/Dornier „Alpha Jet“ noch in vier Verbänden im Flugbetrieb stand (175 Maschinen im JaboG 41, 43, 49 und AusbKdo Beja/Portugal) und dieser beinahe ein gleiches Aufgabenspektrum hatte. Doch auch dem „Alpha Jet“ sollte keine lange Dienstzeit mehr in der Luftwaffe bevor stehen und wurde 1997 ausgemustert – der lange Schatten des „Mauerfalles“ machte sich bemerkbar…. 
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